Bei einem Glas Bier, der Rückschau auf die Grünkohlfahrt mit den Trierer Kanufreunde, dem DKV-Fahrtenplan stand die nächste Paddeltour ziemlich schnell fest. Unser Ziel: ein Besuch beim WSV Verden und die Teilnahme an der Aller-Hochwasser-Rallye 2015.
Durch die Teilnahme an der Grünkohlfahrt zwei Wochen zuvor waren wir, Michael, Elke und Tobias und unsere Freunde vom KC Mehlem, Heinz und Frederik, bestens trainiert. Mit Heinz hatten wir einen erfahrenen Aller-Kanute dabei. Denn in den letzten 25 Jahren hatte er immer mal wieder an der Ralley teilgenommen. Wir hatten uns aus den drei zur Verfügung stehenden Strecken – Celle–Verden, 112 km, Hodenhagen–Verden, 55 km und Rethem-Verden, 31 km – die „silberne“ Mitte ausgesucht.
Zugegeben: selbst wenn 55 Kilometer gepaddelt werden sollen, eine An- und Abfahrt von jeweils 400 Kilometer und dem damit verbunden Aufwand ist schwer vermittelbar. Wenn aber an den Reisetagen ebenfalls eine Kanutour zur Auflockerung der tristen Kilometerfresserei eingeschoben werden kann, sieht die Sache schon ganz anders aus. Zumindest bei Frederik und Tobias.
Dank Ferien und Urlaub konnten Frederik, Tobias und Heinz bereits am Freitagmorgen in Richtung Aller aufbrechen. Da die Boote bereits freitags an der Einsatzstelle in Hodenhagen abgelegt werden sollten, samstags wird vom Ausrichter der Rallye nur der Personentransport angeboten, nutzte die Jugend die Gelegenheit, um sich auf der Aller von Engehausen nach Hodenhagen schon einmal warm zu paddeln.
Hierbei zeigte sich, dass die jüngeren Semester zwar keine Probleme mit dem Paddeln bei Regen und Gegenwind haben aber die Vorzüge einer trockenen und windgeschützten Umkleide zu schätzen wissen. Shuttle-Bunny Heinz besuchte in der Zwischenzeit ein Zeugnis bundesdeutscher Erdölförderung.
Abends nach über 6 Stunden „Stauhoppsen, stießen dann auch Michael und Elke, die arbeitende Bevölkerung, zur Gruppe und komplettierten das Quintett.Schnell wurde gemeinsam das Zelt, mehr schlecht als recht, aufgebaut und man traf sich im Verdener Vereinshaus zum leckeren Abendessen und auf ein kühles Bier…. Ok …. und Cola.
Samstags hieß es dann früh aufstehen, da um 8.00 Uhr der Reisebus nach Hodenhagen bereitstand. Mehrere hundert Kanuten ließen dort ihre Boote zu Wasser und um 9.00 Uhr erfolgte der offizielle Startschuss.
Bei dieser Bootsparade war unsere Herkunft aus dem Binnenland eindeutig zu erkennen: die Kajaks der meist aus Norddeutschland stammenden Mitfahrer waren im Durchschnitt einen Meter länger als unsere Boote. Elkes Boot war mit 3,95 m eins von den Kürzesten.
Das vom Veranstalter versprochene Hochwasser führte die Aller nicht mit, da aber öfters die Sonne hinter den Wolken hervorkam und auch der Wind nicht weiter störte kamen auch wir doch zügig voran.
Nach guten 6 Stunden reine Paddelzeitunterbrochen von einer kurzen Snack-Pause, kamen wir am Bootshaus in Verden an. Kurz vor dem Ziel hatte der Wind an Stärke zugenommen und die ersten Tropfen fielen. Gestört hat das aber nicht. Vielmehr haben wir alle die Strecke gut gemeistert und waren auch anschließend noch in der Lage, uns aus eigener Kraft zu bewegen. Das nächste Mal vielleicht doch von Celle?
Nach einer, Dank Zeitumstellung, etwas zu kurzen Nacht hieß es am Sonntag packen und gen Heimat aufbrechen. Tobias fuhr nun mit seinen Eltern nach Hause, so dass Frederik das Abwärm-Paddeln alleine bestritt. Aufgrund der günstigen Lage am Weg nach Hause befuhr er noch die Ems von Greven bis Hembergen.
Sein Fazit: schön mal dagewesen zu sein, aber das war es auch. Tief eingeschnitten in ihrem Bett paddelt man auf der Ems zwar windgeschützt, sieht aber kaum etwas von der umgebenden Landschaft.
Heinz Adams/Elke Schnitzler
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